Erfüllter leben


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Interkulturelle Gärten

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Interkulturelle Gärten sind ein Beispiel dafür, wie gesellschaftliche, ökologische und ökonomische Ziele im Rahmen eines Projektes erfüllt werden können.

Die Gärten entfalten viele positive Wirkungen: Sie stiften Gemeinschaft, ermöglichen die aktive Mitarbeit in einem Projekt und helfen somit, dass Menschen neue Verbindungen eingehen und ein Zusammengehörigkeitsgefühl entwickeln können. Interkulturelle Gärten haben zudem eine ökologische und ökonomische Funktion: Sie geben Tieren und Pflanzen einen Lebensraum, verbessern damit das städtische Mikroklima und liefern ganz nebenbei kostengünstige Nahrungsmittel. Alles in allem erhöhen sie die Lebensqualität in den Stadtvierteln.

In über 60 Städten Deutschlands und in anderen europäischen Ländern gibt es Interkulturelle Gärten. Sie werden häufig auf innerstädtischen Brachflächen angelegt, und stehen Bürgern aller Schichten und Kulturen offen.

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Ein konkretes Beispiel ist der "Interkulturelle Garten" in der Johann- Meier- Straße in Dessau. Dort wurde ein 5.000 qm großer, an ein Wohngebiet angrenzender ehemaliger Betriebssportplatz in ein Gartengelände umfunktioniert. Der Garten ist in viele Parzellen unterschiedlicher Größe unterteilt, so dass ihn Einzelpersonen, Familien sowie Schulklassen bewirtschaften können. Außerdem befinden sich dort ein Basketballfeld, ein Grillplatz und viele Sitzgelegenheiten, damit auch Personen, die sich nicht gärtnerisch betätigen wollen, das Gelände nutzen können. Die Aktivitäten aller Beteiligten werden vom Multikulturellen Zentrum Dessau koordiniert. Der "Interkulturelle Garten" ist somit ein Ort der Begegnung unterschiedlichster Kulturen und Bevölkerungsschichten geworden.

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2009 wurde im Interkulturellen Garten Johann- Meier- Straße ein "Internationales Jugendworkcamp" veranstaltet. 16 Jugendliche legten in nur drei Wochen auf 400m² verschiedene Beete in Form einer achtblättrigen Blüte an. Jedes Blatt repräsentiert eine Nation, die bei deren Entstehung beteiligt waren: die Ukraine, Armenien, Türkei, Tschechien, Spanien, Mexiko, Serbien und Deutschland. Nun gedeihen hier Blumen, Kräuter und Gemüse: Sonnenblumen, Gerbera, Phlox, Pfingstrosen, Callas, Spinat, Feldsalat, Schnittlauch, Thymian, Petersilie, Estragon und vieles mehr.

In der Begegnungsstätte des Multikulturellen Zentrums Dessau e.V. befindet sich ein zweiter Garten und zwar der "Paradiesgarten". Dort ist auch eine Garten-Bibliothek, in der sich alle Beteiligten neues Wissen aneignen können. Darüber hinaus dient das Zentrum auch als Veranstaltungsort. Zum Beispiel werden dort internationale Kochkurse angeboten. In diesen können die Teilnehmer mehr über den Umgang mit Gewürzen und Kräutern anderer Länder erfahren. Zudem lernen sie etwas über Gärten und Essgewohnheiten anderer Kulturen. Viele der Beteiligten mit Migrationshintergrund können dabei auch für Deutschkurse gewonnen werden.

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Zur Bepflanzung und Pflege der Gärten werden regelmäßig Schulklassen eingeladen. Die Schülerinnen und Schüler pflügen die Äcker, jäten das Unkraut oder pflanzen neue Setzlinge. Dabei erfahren sie nicht nur etwas über Natur und Landwirtschaft, sondern kommen auch mit anderen Kulturen in Kontakt.

Die 2003 gegründete Stiftung Interkultur unterstützt den "Paradiesgarten" und den "Interkulturellen Garten- Johann- Meier- Straße" inhaltlich und finanziell. Auf der Internetseite der Stiftung Interkultur können Sie mehr über den Interkulturellen Garten  Johann- Meier- Straße und dem Paradiesgarten sowie eine Vielzahl anderer interkultureller Gärten erfahren: www.stiftung-interkultur.de